4. September 2025 – Seit Jahren sind wirksame und gut verträgliche Migräneprophylaktika verfügbar und die aktuelle S1-Leitlinie empfiehlt ihre Anwendung. Doch viele Menschen mit schwerer Migräne erhalten die modernen Migränemittel zu einem späten Zeitpunkt ihres Krankheitsverlaufes. Das zeigen aktuelle Daten der Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) e.V. „Wir Neurologen beobachten, dass viele Betroffene zuvor über Jahre erfolglos mit unspezifischen Medikamenten behandelt wurden. Erst bei starker Chronifizierung werden CGRP-Therapien überhaupt in Betracht gezogen – dabei wäre gerade eine frühe Therapie entscheidend, um eine Chronifizierung zu verhindern“, betont PD Dr. med. Lars Neeb, Präsident der DMKG. Anlässlich des Deutschen und Europäischen Kopfschmerztags 2025 fordert die Fachgesellschaft ein grundlegendes Umdenken im Gesundheitssystem. „Statt nur auf die Arzneimittelkosten zu blicken, sollten die Gesamtkosten der Erkrankung bei den vorrangig berufstätigen Patientinnen und Patienten berücksichtigt werden“, so Prof. Dr. med. Gudrun Goßrau, Generalsekretärin der DMKG.